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Kulinarik

Die Kunst von "Farm-to-Sea": Ein Morgen in Palermo

Für unseren Executive Chef Thomas Richter ist das beste Restaurant der Welt kein Gebäude, sondern eine Philosophie. Sie beginnt jeden Morgen um 6 Uhr auf den lokalen Märkten der Häfen, die wir anlaufen.

Frisches Gemüse auf einem Markt
Autor: Chef Thomas Richter
Veröffentlicht: 10. November 2025
Route: Mittelmeer (Sizilien)

"Farm-to-Table" ist ein populärer Begriff. An Bord der SY Serenity nennen wir es "Farm-to-Sea". Unsere Küche ist kein isolierter Ort; sie ist ein lebendiger Organismus, der sich von den Orten ernährt, die wir besuchen. Es gibt keinen größeren Luxus als Authentizität und Frische. Das kann man nicht importieren. Man muss es jagen.

Heute Morgen, 06:30 Uhr. Wir haben in Palermo, Sizilien, angelegt. Ich bin mit einer kleinen Gruppe von Gästen, die unseren Kochkurs gebucht haben, auf dem Weg zum Mercato di Ballarò. Ballarò ist kein Markt; es ist ein Theater. Es ist laut, chaotisch und überwältigend duftend. Es ist das pulsierende Herz Siziliens.

Die Suche nach der perfekten Tomate

Man kauft hier nicht einfach Zutaten. Man baut Beziehungen auf. Ich gehe zu Maria, einer älteren Dame, deren Familie seit drei Generationen sonnengetrocknete Tomaten verkauft. Sie sind tiefrot, fast schwarz, und schmecken nach konzentriertem Sommer. Daneben kaufe ich San-Marzano-Tomaten, die noch am Strauch hängen. Sie riechen nach Erde und Sonne.

Ein paar Stände weiter finden wir den "Re del Tonno" – den Thunfisch-König. Er filetiert einen 100-Kilo-Thunfisch mit der Präzision eines Chirurgen. Das Fleisch ist rubinrot. Er schneidet mir ein perfektes Lendenstück heraus. Das wird heute Abend unser Crudo. Es braucht nicht viel: nur unser eigenes Olivenöl, das wir letzte Woche in Griechenland gepresst haben, Meersalzflocken und ein paar Kapern aus Pantelleria.

Fischmarkt in Palermo Helle rote Tomaten
"Der wahre Luxus ist Authentizität und Frische. Das kann man nicht importieren."

Vom Markt zum Menü

Zurück an Bord, um 09:00 Uhr. Die Gäste sind inspiriert. In unserem Kochkurs an Deck verarbeiten wir die Einkäufe. Wir machen eine einfache Caponata, aber mit einer unglaublichen Geschmackstiefe, weil jede Zutat für sich spricht.

Am Abend servieren wir im "Compass Rose" das "Ballarò-Menü". Der Thunfisch-Crudo ist so zart, dass er auf der Zunge schmilzt. Die Pasta (handgemacht, natürlich) servieren wir mit den sonnengetrockneten Tomaten, Pinienkernen und wildem Fenchel. Es ist kein kompliziertes Essen, aber es ist echt. Es erzählt die Geschichte dieses Tages, dieses Hafens. Das ist "Farm-to-Sea". Das ist die Philosophie von Global Cruise Adventures.